Die Windkraftanlage machte das Engagement für Ökoenergie perfekt
Der Aufbau der Anlage erfolgte durch die Spezialisten der NÖ Straßenverwaltung
Zum damaligen Zeitpunkt vor etwa 30 Jahren war es üblich, dass die Straßenverwaltung selbstständig den gesamten Winterdienst und im
Sommer Straßenbauten durchführte. Im Sommer wurde auch in den eigenen Werkstätten der gesamte Fuhrpark generalüberholt und für die
nächsten Einsätze tauglich gemacht. Die Straßenverwaltung verfügte über Spezialisten jeglicher Fachrichtung.
So war es logisch, die Arbeiten, die selbst durchgeführt werden konnten, selbst zu leisten.
Mehrere Mann wurden dazu abgestellt und auch der Fuhrpark war rasch zur Stelle.
Um ein paar Meter an Höhe zu gewinnen wurde die Windkraftanlage auf die Spitze eines Erdkegels gestellt, der mit nahezu 100 Lkw-Fuhren
Erdmaterial
von einer nahegelegenen Baustelle aufgebaut wurde.
Die Arbeiten schritten zügig voran -
die Baugrube ausgehoben, Bewehrungseisen eingebracht, das Fundament betoniert, den
Erdhügel aufgeschüttet - die Arbeiten der Straßenverwaltung waren abgeschlossen.
Gleichzeitig waren die Tieflader der deutschen Firma Seewind unterwegs. Jetzt begann der spaktakulärste Teil der Arbeiten, da man am
Boden die Dimensionen der Anlage und die Flügelspannweite leicht erkennen konnte.
Aber die deutschen Monteure hatten die Arbeiten voll im Griff und in wenigen Tagen überragte die Windkraftanlage die nebenstehenden Bürogebäude.
Jetzt war nur noch die technische Abnahme und ein Probelauf ausständig. Obwohl die Windkraftanlage direkt am Betriebsgelände steht hat sich niemand über eine optische oder akustische Beeinträchtigung gestört gefühlt.
Einige Begebenheiten, die sich im Zuge des Baus ereignet haben sind mir noch gut in Erinnerung.
Die Inbetriebnahme der Windkraftanlage war nicht irgend ein unbedeutendes Ereignis sondern ein weithin bekanntes Fest mit der Anwesenheit von
Landeshauptmann
Zur Eröffnung genügte aber nicht ein blau-gelbes Band, das vom Landeshauptmann für die Fotografen feierlich durchschnitten wurde, es musste schon
etwas technisches her.
Die Wahl fiel auf einen roten Knopf, der das Windrad in Bewegung setzen sollte. Ein roter Knopf, auffällig am
Rednerpult montiert, war kein Problem. Aber das Windrad mittels eines einfachen Knopfdrucks in Bewegung zu setzen, stellte sich bald als problematisch dar.
Dazu wäre ein Eingriff in die Steuerung notwendig gewesen, den niemand riskieren wollte.
Der Vorgang wurde also so geplant, dass der „rote Schalter" lediglich ein Signal für einen Techniker geben sollte, der sich im
Inneren des Mastes befand und die Steuerung zu betätigen hatte.
Bis hierher lief alles nach Plan, das Windrad setzte sich langsam in Bewegung und die Teilnehmer waren sehr beeindruckt.
Jedoch Dr.Pröll wollte sich auch Einzelheiten erklären lassen, ging zum Mast und öffnete die Einstiegsluke. Unerwartet sah er sich einer schwarzen Gestalt gegenüber - dem in der Dunkelheit befindlichen Mechaniker - das Erschrecken war zweifelsohne beiderseits.
In weiterer Folge wurde noch eine kleinere Windkraftanlage am Gelände der Straßenmeisterei Zistersdorf im Weinviertel errichtet.
Ich bin der Meinung mit dem Engagement für die Erneuerbaren Energien ein Zeichen gesetzt und die Weiterverbreitung und Weiterentwicklung maßgeblich vorangetrieben zu haben.