Autos mit Elektroantrieb

Weltweit ist der Elektroantrieb auf dem Vormarsch


Elektroauto:

Die Antwort gegen hohe Treibstoffpreise


Autos ohne Abgase

Nullemission für den innerstädtischen Straßenverkehr


Anreiz für ein Leichtgewicht Auto

Mit einem Leichtgewicht in die Prestigeklasse


Elektroauto:

Type Peugeot 106 electric


GREENY - das Elektroauto aus Indien

Ein Auto für den Klimawandel

Nullemission für den innerstädtischen Straßenverkehr
von Hans-Josef Fell, MdB und Dr. Dag Schulze, April 2005

Unsere Städte werden durch Lärm und Abgase des Straßenverkehrs stark belastet. Diese Problematik ist in den letzten Wochen durch die Beachtung der Feinstaubbelastung vor dem Hintergrund verschärfter Grenzwerte der entsprechenden EU-Richtlinie wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. In diesem Zusammenhang wird vor allem der Dieselrusspartikelfilter als eine Maßnahme zur Reduzierung der Umweltbelastung diskutiert. Neben der Abgasreinigung könnten aber auch Technologien eingesetzt werden, bei denen keine Emissionen entstehen. Zu diesen Nullemissionstechnologien im Straßenverkehr gehört der Elektroantrieb. Er ist lokal abgasfrei und leise. Wenn die Stromerzeugung mit regenerativen Energien erfolgt, ist der Elektroantrieb insgesamt emissionsfrei. Der Elektromotor ist mit 90% Wirkungsgrad wesentlich effizienter als der Verbrennungsmotor mit 30%. Da auch die Batterie der energieeffizienteste Stromspeicher ist, sind Elektroleichtfahrzeuge selbst beim aktuellen Strommix heute bereits klimaschonender als Drei-Liter-Autos mit Verbrennungsmotor.
Aber nicht nur in dieser Hinsicht ist das Batteriefahrzeug dem Wasserstofffahrzeug überlegen: Batteriefahrzeuge sind schon heute am Markt erhältlich oder stehen kurz vor der Markteinführung.
Im Folgenden sollen derartige marktreife Fahrzeugkonzepte mit exemplarischen Produktbeispielen vorgestellt werden. Anschließend wird die für Elektrofahrzeuge erforderliche Infrastruktur dargestellt. Abschließend werden kostenfreie politische Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität in Städten vorgeschlagen.

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Elektrofahrzeuge
Insbesondere in den kleinen Kraftfahrzeugkategorien sind schon heute rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge erhältlich. Zusätzlich setzt die Industrie bei PKW und Kleinlastkraftwagen zunehmend auf den Hybridantrieb, bei dem Elektro- und Verbrennungsmotor kombiniert werden.

Elektrozweiräder
Die Palette der Elektrozweiräder reicht vom Fahrrad mit Elektromotorunterstützung (Pedelec) über das Elektromofa bis zum Elektroroller. Elektromofas dürfen ohne Helm gefahren werden und haben eine Spitzengeschwindigkeit von 25 km/h bei Reichweiten von rund 20 km im Stadtverkehr. Die angebotenen Elektroroller haben Reichweiten von 30 bis 60 km im Stadtverkehr und sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h zugelassen.
Elektromotorräder stehen kurz vor der Markteinführung. Sie versprechen wegen des hohen Drehmoments von Elektromotoren bessere Beschleunigungswerte als konventionelle Motorräder.

Elektroleichtmobile
Neben den Elektrozweirädern werden auch drei- und vierrädrige Elektroleichtmobile angeboten, die eine geschlossene Fahrkabine und damit einen Wetterschutz bieten. Aufgrund ihres geringen Gewichtes sind diese kleinen PKW besonders energieeffizient. Ihre Reichweiten liegen zwischen 40 und 80 km bei Höchstgeschwindigkeiten zwischen 50 und 80 km/h. Die Herstellung dieser Fahrzeuge erfolgt meist in Kleinserien. City-El Twike REVA

Elektroautos
Elektroautos sind in der Regel Fahrzeuge, deren Fahrwerk und Karosserie aus der Großserienproduktion konventioneller PKW stammt. Sie sind daher schwerer und nicht so energieeffizient wie Elektroleichtmobile. Ihr Aktionsradius liegt im Bereich von 70 bis 100 km. Sie erreichen Höchstgeschwindigkeiten von rund 100 km/h. Es werden derzeit nur wenige Modelle als Neufahrzeuge angeboten.

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Elektro-Klein-LKW
Für den innerstädtischen Lieferverkehr oder als Kommunalfahrzeuge werden eine Reihe kleiner Batterie-LKW angeboten. Sie haben Reichweiten von rund 70 km und können mit Höchstgeschwindigkeiten von etwa 60 km/h gut im Stadtverkehr „mitschwimmen“.

Elektrobusse
Elektrobusse eignen sich insbesondere für den Linienverkehr in Städten. Ihre Batterien können an den Endhaltestellen wieder aufgeladen werden. Dies kann konventionell über Kabel, Batterietausch oder berührungslos über Induktion erfolgen. Die Fahrzeuge werden in kleinen Stückzahlen nach den (technischen) Anforderungen des Käufers hergestellt.

Elektro-Hybridantrieb für PKW, LKW und Busse
Derzeit werden von Großserienherstellern zunehmend PKW mit Elektro-Hybridantrieb entwickelt und angeboten. Hier werden Elektro- und Verbrennungsmotor kombiniert. Es gibt verschiedene technische Anordnungen. Aus ökologischer Sicht ist das Elektrofahrzeug mit Reichweitenverlängerung (Range Extender) besonders interessant. Dabei handelt es sich um ein Batteriefahrzeug, welches zusätzlich einen Verbrennungsmotor an Bord hat. Die Batterien können über das Stromnetz (Plug-In-Hybrid) oder einen Generator, der vom Verbrennungsmotor angetrieben wird, geladen werden. Auf diese weise kann die Reichweite des Fahrzeugs deutlich verlängert werden. Der Stromanschluss ist wichtig, da er den direkten Zugang zum Ökostrom ermöglicht. Im Gegensatz zu den vorher genannten Fahrzeugen, die ausschließlich für den Nahverkehr geeignet sind, beinhaltet dieses Fahrzeugkonzept auch Fernfahrten. In Städten kann abgasfrei gefahren werden. Auf langen Strecken kann bei Bedarf (z. B. nur außerhalb geschlossener Ortschaften) der Verbrennungsmotor zugeschaltet werden. Besonders umweltfreundlich wird dieses Konzept, wenn der Verbrennungsmotor mit Pflanzenöl oder anderen Biokraftstoffen betrieben wird. Dieses Antriebskonzept lässt sich auch auf LKW und Busse übertragen. Mercedes-Benz beispielsweise entwickelt dies derzeit für den Sprinter. Ein Prototyp wurde der Öffentlichkeit Anfang dieses Jahres bereits vorgestellt.

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Infrastruktur
Elektrofahrzeuge benötigen eine spezielle Infrastruktur. Diese besteht hauptsächlich aus Stromtankstellen, an denen die Batterien der Fahrzeuge wieder aufgeladen werden können. Die Infrastruktur muss an den Einsatzzweck der Fahrzeuge angepasst werden. Für den Individualverkehr sollten die Stromtankstellen möglichst flächendeckend an Parkplätzen angeboten werden, da aus technischen, ökonomischen und ökologischen Gründen (Ladezeit, Lastmanagement, Nutzung des vorhandenen Stromnetzes, Parkraumbewirtschaftung Vermeidung von Tankfahrten) der Anschluss des ruhenden Verkehrs an das Stromnetz besonders sinnvoll ist. Aufgrund des existierenden Stromnetzes kann eine derartige Infrastruktur besonders kostengünstig aufgebaut werden.

Park & Charge
Park & Charge ist das im deutschsprachigen Raum derzeit weit verbreitetste Stromtankstellen-System. Es wird ein weitmaschiges Netz angeboten, das in Deutschland vom Bundesverband Solare Mobilität (bsm) koordiniert und an den unterschiedlichen Standorten von verschiedenen privaten Einrichtungen betrieben wird. Dabei werden auf reservierten Parkplätzen einfache abschließbare und einheitlich gekennzeichnete Stromtankstellen aufgestellt. Der Zugang erfolgt über bundeseinheitlichen Schlüssel und Jahresvignette. Die Energieversorgung dieser Stromtankstellen erfolgt vor Ort durch Anschluss an das Energienetz des Betreibers. Es sollte die Stromtankstelle mit regenerativen Energien versorgt werden (z.B. aus Solar-, Wind- oder Wasserkraftanlagen im solaren Netzverbund, oder durch eine eigene Anlage vor Ort, die die emissionsfreie Stromversorgung der Stromtankstelle auch optisch demonstriert).

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Stromtankstellen
Stromtankstellen werden von einer Reihe von Herstellern angeboten. Die Systeme sind mit Schlüsseln oder Karten zugänglich. Sie können als einzelne Geräte aufgestellt werden oder an Hauswänden und Laternenmasten montiert werden. In der Regel kann für diese Stromtankstellen das vorhandene Stromnetz genutzt werden, wodurch der Aufbau dieser Infrastruktur besonders kostengünstig ist. Außerdem werden auch Schnellladestationen angeboten, bei denen die Batterien mit großer Leistung schnell geladen werden können. Für derartige Systeme lässt sich das existierende Leitungsnetz nur bedingt nutzen, da eine hohe Leistungsabgabe nur an bestimmten Punkten des heutigen Stromnetzes möglich ist. Für spezielle Anwendungen (z. B. Linienbusse) werden Induktionsladeeinrichtungen angeboten, mit denen Batterien berührungslos geladen werden können. mobikon-Stromstelle mit Elektroroller Park&Charge Stromtankstelle mit Parkplätzen für E-Mobile Politische Maßnahmen Neben dem Einsatz der entsprechenden Infrastruktur-Technologien kann der emissionslose Verkehr auch durch eine Reihe meist kostenfreier politischer Maßnahmen gefördert werden.

Parkplätze für Elektrofahrzeuge
Damit die Elektrofahrzeuge Zugang zu den Stromtankstellen bekommen, müssen die Parkplätze an diesen Stellen für Elektrofahrzeuge reserviert werden. Durch eine attraktive Ortswahl und eine differenzierte Preisgestaltung (z. B. auch kostenfreies Parken für Nullemissionsfahrzeuge) dieser Parkplätze können die Kommunen die Anziehungskraft der Elektromobilität steigern.

Sonderspuren für Nullemissionsfahrzeuge
Eine weitere Förderung des Nullemissionsverkehrs ist durch die Freigabe bzw. Einrichtung von Sonderspuren (z. B. die Mitnutzung von Busspuren) möglich. Nullemissionszonen Wie die obige Auflistung der Fahrzeugkategorien zeigt, sind für nahezu alle innerstädtischen Transportzwecke emissionsfreie Fahrzeuge verfügbar. Daher können in besonders sensiblen Stadtteilen Nullemissionszonen eingerichtet werden, die in der Regel nur mit Nullemissionsfahrzeugen befahren werden dürfen.

City-Maut
Eine City-Maut, deren Kosten nach Abgashöhe der Fahrzeuge differenziert wird, stärkt den Nullemissionsverkehr. Eine zumindest übergangsweise Befreiung der Nullemissionsfahrzeuge von der City-Maut unterstützt den emissionsfreien Verkehr ebenfalls sehr, so wie in London bereits praktiziert. Dieser könnte zusätzlich gefördert werden, wenn ein Teil des Mautaufkommens zum Aufbau und Betrieb einer Stromtankstellen-Infrastruktur und zur Finanzierung von Kaufzuschüssen für Nullemissionsfahrzeuge verwendet würde.