Wer Atomkraft sät, wird Energiemonopole ernten
Eine unvermeidliche Konsequenz der steigenden Atomenergienutzung
Bezahlbare Energie und wirksamer Klimaschutz sind nur jenseits nuklearer Großkraftwerke möglich.
Stromerzeugung und Netzbetrieb dürfen im Interesse einer verbraucherorientierten
Energiepolitik nicht in den Händen der Stromkonzerne konzentriert bleiben, da neue Atommeiler die kartellartigen
Strukturen in der Energieversorgung einzementieren.
Die so erzeugten riesigen Strommengen erfordern Netze, die den
Zugang für erneuerbare Energien behindern und die Strompreise hochtreiben. Denn Wind und Sonnenenergie, aber auch der
effiziente Einsatz von Energie, zum Beispiel durch Kraft-Wärme-Kopplung, setzen dezentrale Netze voraus.
Am Zug ist jetzt die EU. Kommissonschef Barroso darf nicht vor den Energiebossen einknicken. Den Energiekonzernen muss endlich die
Verfügungsgewalt über die Stromleitungen entzogen werden.
Die bisher bekannt gewordenen Details aus dem Energie-Aktionsplan der Europäischen Union weisen darauf hin, dass der Plan den
Herausforderungen des globalen Klimawandels nicht gerecht wird. Nur wenn die EU-Kommission in ihrem Energieplan ein
CO2-Minderungsziel von minus 30 Prozent bis 2020 vereinbart, wird das richtige Signal gesendet um den globalen
Temperaturanstieg auf zwei Grad begrenzen zu können.
Vor allem EU-Industriekommissar Günter Verheugen blockiert dieses ehrgeizige Klimaschutzziel.
Der Energieaktionsplan vernachlässigt die Verbesserung der Energieeffizienz und den Ausbau erneuerbarer Energien.
Atomenergie und angeblich saubere Kohlekraftwerke hingegen werden als Lösungen der Energieprobleme gepriesen. Nur der Abschied von
fossilen und atomaren Energiestrukturen macht den Weg frei für die Steigerung der Energieeffizienz und für mehr erneuerbare Energien. Nur die
Trennung von Stromerzeugung und Stromnetzen wird dezentralen und nachhaltigen Energien mehr Chancen eröffnen.